Grünes Ammoniak als dezentraler, sektorenübergreifender Energievektor für die deutsche Energiewende
Hintergrund:
Eine erfolgreiche Energiewende hin zu erneuerbaren Energie- und Rohstoffquellen ist für die Sicherstellung der Attraktivität Deutschlands als Industriestandort unerlässlich. Die ungleichmäßige geographische Verteilung erneuerbarer Ressourcen, wie verfügbare freie Flächen mit ausreichend Sonneneinstrahlung oder Windkraft, erschweren jedoch die Etablierung einer nachhaltigen und zuverlässigen Energieversorgung. Dies führt dazu, dass sogenannte Energievektoren (transportfähige, kohlenstofffreie, chemische Energieträger), zunehmend an Bedeutung gewinnen. Grünes Ammoniak lässt sich in seiner flüssigen Form technisch einfach und ohne großen Energieaufwand transportieren. Es hat das Potenzial Erdgas als Brennstoff, Energiespeicher und Transportmedium abzulösen. Hierfür muss in die Forschung entlang der Ammoniak-Wertschöpfungskette investiert werden, um das ökonomische und ökologische Potenzial des Energievektors aufzuzeigen und die Technologieentwicklung voranzutreiben.
Projektbeschreibung:
Im Vorhaben werden neue Technologien zur Erschließung, Speicherung, Verteilung und für die direkte Nutzung von erneuerbaren Energien auf der Grundlage von Ammoniak erarbeitet. Mittel- bis langfristig können hierdurch Kosten eingespart, das Klima und Ressourcen geschont und die Energiesicherheit in Deutschland gewährleistet werden. Das wirtschaftliche und ökologische Potenzial dieser Technologien wird mit technoökonomischen Analysen und Life Cycle Assessments bewertet. Basierend auf diesen Erkenntnissen werden für die aussichtsreichsten Anwendungsszenarien Geschäftsmodelle ausgearbeitet.
Leistungen:
Im Rahmen des Leitprojekts werden die zuvor entlang der Ammoniak-Wertschöpfungskette (weiter-)entwickelten Technologien hinsichtlich ihrer ökonomischen und ökologischen Nachhaltigkeit untersucht. Das Ziel ist, die Forschungsaktivitäten zur Technologieentwicklung und Prozessauslegung ökonomisch zu begleiten und bereits während der Entwicklungsphasen industriell umsetzbare Anwendungsszenarien zu evaluieren. In diesem Zusammenhang findet eine Modellierung und Bewertung aller im AmmonVektor untersuchten Technologien und Prozessrouten bezüglich technologischer Effizienzen, Wirtschaftlichkeit sowie ökologischen Auswirkungen statt. Auf dieser Grundlage sollen für relevante Anwendungsfelder nachhaltige Geschäftsmodelle identifiziert und Handlungsempfehlungen für die Weiterentwicklung dezentraler Ammoniak- Nutzungskonzepte abgeleitet werden.
Auftraggeber:
Fraunhofer-Gesellschaft
Projektpartner:
■ Fraunhofer UMSICHT
■ Fraunhofer ICT
■ Fraunhofer IGB
■ Fraunhofer IML
■ Fraunhofer IMM
■ Fraunhofer ITWM
■ Fraunhofer ITKS
Projektdauer:
1.1.2024 – 31.12.2026